Dienstag, 24. Mai 2016

Manchmal ist das so ein Gruppendings.

Kennt ihr dieses Gefühl in einer Gruppe zu sein und euch mit eurer Meinung und euren Ideen, all eurem Wissen und Sein, alleine zu fühlen? Nein. Dann müsst ihr diesen Text nicht lesen. Denn es gibt vielerlei Menschen, die von Anfang an angekommen sind, sich dort positionieren und wohlfühlen, ausleben und Spaß haben. Das gönne ich jedem. Aber es gibt auch andere. Und darüber möchte ich sprechen. 


Nicht jeder Mensch ist deshalb ein Einzelgänger oder "Einzelfall", nur weil er sich nicht 100% integriert. Er ist nur anders. Und passt vielleicht in eine andere Gruppe, die mehr seinem Wesen entspricht. Manche Menschen finden aber auch nie die eine Gruppe. Das gibt es auch. Das sind oft die, die wie "into the wild" einfach mal Reißaus nehmen. Oder es gibt Menschen, die agieren in mehreren Gruppen. Weil sie eben vom Wesen her so offen sind, unterschiedliche Hobbys verfolgen, usw. Jeder hat eine Gruppe. Denn von Anfang ist man schon einmal in einer Familie aufgewachsen. Und eine Gruppe besteht eben aus mehr als einer Person. Dann gibt es oft im Kindergarten die besten Freunde, vielleicht noch einen Jungscharkreis, eine Spielgruppe oder Sportmannschaft, irgendwann werden es die jugendlichen Cliquen, Kollegen, die eigene Familie,... Dafür braucht man Sachen, die verbinden. Das ist gut, der Mensch ist kein Einzelgänger. Zumindest nicht von Natur aus. Sonst gäbe es keine Ortschaften und Städte. Man braucht dieses Zugehörigkeitsgefühl. 


Hin und wieder sucht man sich aber selbst. Ob es nun daran liegt, dass einem die eigene Gruppe zweifeln lässt, ob man wirklich dazu passt. Denn hin und wieder verändert sich die Gruppe und man selbst nicht. Es kann auch andersherum sein. Man verändert sich, die Gruppe aber bleibt. Es ist normal. Und okay. 

Man muss nicht zu jedem passen. Man muss sich nicht immer passend fühlen. Man kann es dann passend machen oder bleiben lassen, um seiner selbst zu entfalten. Und eventuell eine besser passende Gruppe suchen. Man darf dann sagen, was einem an der Gruppe gestört hat, warum man gegangen ist, denn die anderen möchten das meist auch gerne wissen. Darüber reden, um sich selbst zu befreien, durchatmen, neu starten. Und das immer und immer wieder. 


Ich selbst bin ein Mensch, der oft nicht in Gruppen passt. Viele Freundschaften gehen in die Brüche. Ich war frühreif, damit fing es an. Das sind nicht viele und pupertierende Mädchen sind oftmals auf der Suche nach sich selbst oder der Liebe.  Dadurch war ich anders. Das ging so weiter. Ich machte eben früh Party und hatte mit 18, als andere dann damit anfingen, schon anderes im Kopf. Arbeiten, um die Welt entdecken zu können, Gesellschaft, Politik. Während viele meiner Freunde sich dann erst mit Jungs und solchen Sachen auseinandersetzten, setzte ich mich gerne mit Terrorismusursachen und Eventmanagement auseinander. Dann kam mein Mann und mein erstes Kind mit 21. Viele bezeichnen es als asozial, ich als natürliche Folge meines ganzes Lebens. Mit 23 heirate ich. Das ist okay. Aber dadurch hatte ich es schwer in Gruppen zu passen. Eine Zeit lang zu erwachsen und reif, eine Zeit lang zu langweilig da eben reifer, eine Zeit lang zu sehr auf der Suche nach sich selbst und der Liebe, und jetzt als junge Mutter ist es wieder schwer Anschluss zu finden. Man ist für die Teenager und jungen Erwachsenen zu weit und für die älteren Mütter oftmals zu jung. 

Freundschaften gehen, Gruppen gehen und es kommen neue. Ganz selten bleiben auch welche, egal, ob wenig oder viel Kontakt. Das hat mir mein bester Freund zu meiner Hochzeit geschrieben. Das sind die, die dich über lange Zeit begleiten und jede merkwürdige Veränderung mitmachen. Sieben Mal im Leben verändert sich anscheinend die ganze Persönlichkeit. Damit muss nicht jeder klar kommen. Das ist okay. Aber nur weil man sich nicht ähnelt, heißt das nicht, dass man deshalb einen bewusst ausschließen muss. Das machen Gruppen unterbewusst nämlich oft. Und das spürt man.
Dann redet man in einer anderen Gruppe darüber, um sich darüber auszulassen. Es wird getratscht und manchmal mehr. Lästern ist loslassen und sich lösen. Es ist befreiend. Und jeder macht es. Weil jeder manchmal diese Situationen erlebt. Das es nicht gut ist, ist einem oft bewusst, oft im Nachhinein. Aber im ersten Moment ist es gut. Und das zählt. Denn, wenn man nichts verarbeitet, geht man auch kaputt. Nicht cool ist es, wenn man aber in verschiedenen Gruppen agiert, diese gegeneinander ausspielt, wie ein Fähnchen im Wind agiert, mal hier, mal da. Gerade wie der Wind einen trägt. 


Manchmal ist eben alles ein Gruppendings. Und nicht jede Gruppe muss zueinander passen und nicht jeder in eine bestimmte Gruppe, und nicht alle müssen überhaupt in eine Gruppe gehören. Gruppen dürfen übereinander reden, miteinander auch, aber das heißt nicht, dass sie versuchen müssen, die andere kaputt zu machen, denn dort sind Menschen drin, die verletzbar sind, genau wie Du und Ich. 

Herzlichst, eure Ephrata 

Übers Genähte: 
Schnittmuster: Lupita von Milchmonster als Kleidversion
Stoff: Jersey in Grün-melange von Lillestoff
Plott: Darüber muss ich erstmal Party machen / Teensworld von Cutting Curves
Folien: Plotterprinzessin, eine Foliensponsorin von den Schlummerschnitten 

Für mich persönlich habe ich beschlossen neben den #Schlummerschnitten (diese Woche übrigens bei mir, mit Cutting Curves als Sponsor!) auch eine #nähesnochmal Reihe zu starten. Ich habe Schnitte, meist die nicht ganz so günstigen, die einen erheblichen Spielraum, was Variationsmöglichkeiten angeht, zulassen. Lupita ist eines davon. Und Lupita mag ich sehr. Ihr habt sie schon einige Male (Zum Beispiel hier und hier) als Basictop hier gesehen. Nun das Basickleid, welches bestimmt nicht nur einmal im Schrank landet. Es gibt aber auch noch einen Knopfleistenausschnitt, eine Neckholderversion und eine Maxikleiderweiterung. Das heißt, ich habe noch drei Varianten, die sich natürlich auch untereinander noch ein paar mal kreuzen können, übrig, die genäht werden müssen. In meinen Augen. Ich fange mit meiner persönlichen Challenge nach meiner Hochzeit an, trete was dasProbenähen angeht, wesentlich kürzer, nähe mehr nur für mich. Die #Schlummerschnitte haben mir schon näher gebracht, was es heißt, wieder an sich und alte vergessene Schnitte zu denken. #nähesnochmal soll den Schnitten noch mehr Leben einhauchen, mir vielleicht auch die Möglichkeit geben, Schnitte genauer zu betrachten und dadurch eine ausführliche Rezension zu einem Schnitt zu schreiben. Mag jemand mich auf diesem Weg begleiten? 

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