Mittwoch, 30. September 2015

Ein bisschen Gold und Silber, ein bisschen Glitzer Glitzer.

Es glitzert schon wieder hier im Blog. Dieses Mal in blau-gold und dazu noch Golden. Bald mit einem wundervollen Ring am Finger - Ich habe ihn schon, er muss nur etwas kleiner gemacht werden. Ich bin die glücklichste Frau der Welt (also in meiner Welt) und lasse euch mit Fotos daran teilhaben. Wer braucht schon Worte, wenn er lieben kann? Hach!








Herzlichst, eure Ephrata
 
Schnittmuster: FrauFannie von Schnittreif in Größe S
Stoff: Glitzersweat in rauchblau-gold von Lillestoff 
Ort: Salzburg  

Ab damit zum MeMadeMittwoch

Dienstag, 29. September 2015

Urlaubsruhe Teil 2



Auch wenn wir eigentlich schon wieder zuhause sind, werde ich euch diese Woche noch zwei Posts aus dem Urlaub gönnen. Ohne große Worte. Da ich nicht die Zeit habe für lange Reden (bzw. Schreiben). Ich bin zeitlich ziemlich eingeengt, auf positive Art und Weise, ich nähe und nähe und nähe. Für Flüchtlinge, für Sophie, für mich. Ich organisiere weiterhin ein wenig hin und her und nebenbei begann der Studienstress meines Mannes. Dh. nun darf wieder alles weitere organisiert werden, wer holt wann die Kleine ab, wer geht wann wohin. Aber es wird. Nur muss man sich wieder an den Alltag gewöhnen. Und nebenbei Fotos vom Urlaub zum Seelebaumelnlassen anschauen.




Herzlichst, eure Ephrata

Schnittmuster: Trotzkopf von Schnabelina in Größe 98
Stoffe: Farmer Star und grüner Jersey von Lillestoff

Ab damit zu CreaDienstag, Meitlisache und Kiddikram

Freitag, 25. September 2015

Urlaubsruhe.



Ich habe es diese Woche tatsächlich geschafft, die Nähmaschine nicht anzuschmeißen. Denn ich habe die Ruhe genossen. Endlich konnten wir den (lang ersehnten) Sommerurlaub nachholen. Wobei von Sommer nicht unbedingt die Rede sein kann, denn die letzten Male haben wir es immer geschafft an kühlere Orte zu fahren. Andalusien im Mai bei 20 Grad, unsere Ostseerundreise im Hochsommer und dieses Jahr: Bayern und Berge. Viele schauen uns deshalb total verblüfft an, aber da ich ab 30 Grad nicht mehr so aktiv sein kann wie früher, und es auch wundervolle Orte, die ein paar Höhenmeter oder Längengrade weiter oben liegen, entscheiden wir uns gerne dafür. Ans Meer gehen wir aber auch bald wieder.



Dieses Jahr wollten wir eigentlich nach Holland. Auf einen Campingplatz. Das holen wir noch nach. Um unserer Tochter aber ein wenig Freude zu schenken und nicht durch Museen zu watscheln oder Ruinen anzuschauen (keine klassischen Poolanlagen-Urlauber) sind wir auf einem Bio-Bauernhof in Inzell gelandet. Und hier ist es bitterkalt und verregnet. Auf den Bergen liegt sogar schon Schnee! Und ich habe noch nicht einmal alle Sommerklamotten fertiggenäht. 



Ich lasse euch an unserer Ruhe teilhaben, mit einigen Fotos und zeige euch dabei zwei Werke, welche ich zuvor noch schnell für die Kleine gefertigt habe. Passend zum Bauernhof gab es den Farmer Star und die Bauernwiese (Folgt noch!). Und da man nie weiß wie das Wetter wird, eine lange gemütliche Hose und ein flottes Shirt, das man auch über oder unter etwas Langes ziehen kann.








Herzlichst, eure Ephrata

Schnittmuster: Basic Hose von Kibadoo, SimplySummer von Schaumzucker, Beides Größe 98.
Stoffe: Farmer Star von Lillestoff

Anstatt eines Freutages, ist es eigentlich (fast) eine Freuwoche. Leider ging im Urlaub auch einiges schief. Papa im Krankenhaus, Sophie mit Aua, Auto mit Aua. Aber wir machten das Beste daraus. Neben dem Freutag, geht es noch zu KiddiKram und Meitlisache.

Mittwoch, 23. September 2015

Die Kunst, zu helfen und dabei auch auf sich zu achten.

Dieser Text fällt mir nicht leicht. Das gestehe ich gleich. Denn ich liebe es zu helfen, aber ich muss ehrlich gestehen, dass ich mir all das nicht so vorgestellt habe und ich auch von Freunden vorgewarnt wurde, mich nicht zu übernehmen. Und es stimmt. Aber was soll man machen? Das habe ich mich gefragt? Was soll ich machen, wenn in einer Großstadt mit einer riesigen Strukturschwäche ehrenamtliches Engagement nicht bzw. kaum gefördert wird und nicht koordiniert?




Man fängt Projekte an. Im Kleinen. Sie wachsen und gedeihen (hoffentlich). Dabei gehe ich jetzt auf meine Tätigkeiten kurz ein: so begann ich am Montag in der Kleiderkammer auszuhelfen, zu schreiben, was genau dort fehlt, zu überlegen, wie man helfen kann, usw. Meine Mützen der simplify your fabric Aktion waren am Mittwoch nach Kleiderausgabe bis auf eine nicht mehr im Regal vorzufinden. Und so habe ich beschlossen mich weiterhin auf diese zu konzentrieren. Sie raubt mir am wenigsten Zeit, und ich sehe sie kommt gut an. Nebenbei fiel mir auf, dass Rucksäcke fehlen. In unserer Kommune. Also eröffnete ich eine Sew A Smile Aktion für die Kommune hier. Obwohl ich die Aktion sehr schätze, finde ich die Kommunikation trotz web2.0 wirklich nicht die Beste. Aber ihr macht das top, macht bitte alle weiter. Ich nähe, organisiere weiter, aber in einem reduzierten Ausmaß, denn manchmal hilft es zu sagen: hey mir wird das zu viel. Kann jemand anderes noch helfen? Ich werde weiter nähen (25 SmileBags sind schon zugeschnitten, eine größere Aktion geplant) und ein wenig koordinieren. Denn jede SmileBag ist eine wunderbare Art, Willkommen zu sagen. Ich ziehe mich aber auch zurück, weil ich merke, dass bei uns anderswo noch mehr Not am Mann ist (Gesamte Koordination, und das Aufzeigen, dass jeder helfen kann). Steine ins Rollen bringen, Aktionen ins Leben rufen und sich dann zurückziehen, wenn man merkt, dass es ohne einen geht. Das ist irgendwie mein Credo geworden - mich dabei auf einige "Aktionen" konzentrieren. 



Direkt in der Kleiderkammer wurde ich auf Deutschkurse angesprochen. Ich suche also verzweifelt nach Menschen, die mit Händen und Füßen Deutsch beibringen und drückte dem jungen Syrer erst einmal ein Kinderbuch in die Hand um ein paar Worte zu lernen. Ich weiß, eine dämliche Art und Weise Deutsch zu lernen, aber unsere Kinder machen es doch auch so, und er freute sich über die Idee. Wenn ich niemanden finde, werde ich versuchen ein bisschen mit ihm zu kommunizieren. Ich bin nicht ausgebildet, ich denke aber, dass alles funktionieren kann, wenn man nur möchte.

Das Gleiche gilt für uns ALLE. Mit Freunden habe ich abends über die Problematik in der Stadt gesprochen. Und ein Freund meinte, "wie kann ich eigentlich helfen? Das frage ich mich." Und ich habe gesagt: "mit Kleinigkeiten." Wenn jeder eine Kleinigkeit macht wird daraus Großes. Man muss sich nicht überladen und in ein Konkurrenzdenken bei der Hilfe verfallen. Man muss nicht 100 SmileBags nähen, und 1000 Mützen und dann noch Kurse geben. Manchmal reicht es auch, ein Haargummi zu spenden, damit Kleider besser in die Heime transportiert werden können, oder einen Kontakt zu vermitteln, manchmal reicht eine Puppe für das Kind oder ein paar Worte Deutsch, wie "Guten Mittag". Und was immer hilft, ist ein Lächeln. Ein Lächeln mit welchem man sagt: du bist hier willkommen. 



Wahrscheinlich schreibe ich mir die Worte gerade selbst. Aber es betrifft viele Helfer, manche sind erschöpft (man kann kaum abschalten, das merke ich immer wieder, wenn ich mit Menschen spreche. Ich denke oft an die Personen zurück, an das, was sie wohl so erlebt haben und erleben und an all die Aktionen. (Und manchmal denke ich: "man haben wir kleinliche Probleme".) Auch diejenigen, welche es beruflich machen, wie Polizisten sind erschöpft. Und auch (oder vor Allem) die Flüchtlinge sind erschöpft. Ich wünsche mir einfach nur, dass jeder eine Kleinigkeit gibt, damit Großes entstehen kann. Und dass dies nicht an einigen wenigen hängen bleibt. Wobei ich das befürchte, vor Allem weil Helfen derzeit wirklich ein Hype ist - wir brauchen mehr Glitzer in der Welt.

Herzlichst, eure Ephrata (die sich wirklich viele Gedanken zurzeit macht)


Schnittmuster: CuddleMe von Schaumzucker in der Größe S
Stoff: Glitzersweat in Schwarz von Lillestoff

Eigentlich ist meine CuddleMe schon seit einer Woche fertig, Das ging ja auch wirklich schnell. Nur wellt sie sich, aber nicht allzu schlimm - mich stört es nicht. Zum Fotografieren komme ich nicht in letzter Zeit. Ich stelle dies derzeit auch hinten an. Das gebe ich ehrlich zu. Ich hatte wahnsinnig viele Pläne für die Semesterferien. Mittlerweile mache ich erfüllendere Aufgaben als den Großputz. Ich habe einige Nähwerke fertiggestellt. Ich verspreche, ihr seht bald mehr. Aber bis dahin versuche ich ein kleines Glitzern in die Augen mancher Menschen zu zaubern.

Freitag, 18. September 2015

Kinderland, Deutschland?!

Schon die Überschrift des Spiegels, beziehungsweise Spiegel Online, empfand ich als total verfehlt: "Hier ist Deutschland Kinderland", mit Verweis auf die Landkreise, in welchen "viele" oder weniger Kinder geboren werden. 


Aber wie kann Deutschland nur in einigen Regionen Kinderland sein. Entweder es ist insgesamt Kinderland, oder eben keins?! Und wenn man die Abweichungen von 1,6 Kinder pro Frau als kinderfreundlich bezeichnet, während der Durchschnitt bei 1,4 liegt - ist das dann ein gravierender Unterschied? Als "kinderreiche Region" definiere ich dies nicht. Beginnt Kinderreichtum mittlerweile schon bei 1,6 Kindern / Frau, welche nicht mal den natürlichen Bevölkerungszuwachs generieren? Meine Mutter bezeichnet sich als reich, kinderreich, nicht vom Geldsegen her. Sie hat vier Kinder. Ich würde kinderreich prinzipiell mit einer Großfamilie ab fünf Kindern (eher höher, wie man es aus Filmen kennt) gleichsetzen, in heutigen Zeiten ab drei. "Ab dem dritten Kind bleibe ich zuhause" meinte eine Freundin von mir. Und das finde ich verständlich. Familienmanagement gestaltet sich manchmal schon mit einem Kind als äußerst schwierig, mit zwei wird es noch einmal komplizierter, aber drei?! Ab drei Kindern hat man auch die Geburtenrate, welche man für ein natürliches Bevölkerungswachstum benötigt (2,1), überschritten. 


Die Studie allerdings lässt viele Komponenten außen vor. Sie beschäftigt sich zwar mit Landkreisen, und der Autor schließt daraus, dass es in ostdeutschen Kreisen etablierter ist, dass Beruf und Familie vereinbar ist und Frauen Berufen auch gerne nachgehen. Deshalb sei die Kleinkindbetreuung das Heilmittel um mehr Kinder zu bekommen. Gut, dass der Westen Deutschlands, was die Betreuungsquote angeht, jetzt nachzieht. Aber ist dies wirklich alles? 
 
Nicht beachtet werden die Kinder, welche aus Zuwanderungsfamilien stammen. Ich habe oft den Eindruck, dass diese mehr Kinder bekommen. Die Frauen bleiben zwar oft zuhause. Aber das sehe ich bei drei Kindern plus als nicht gravierend an. Zuwanderung steht im Kontrast zum natürlichen Bevölkerungszuwachs, bringt also eine Verzerrung der Ergebnisse mit sich. 

Kritisiert werden kann auch, dass Studienstädte nicht gesondert betrachtet werden. Akademiker bekommen weitaus später Kinder, nicht allzu viele Studenten gebären während ihres Studiums (auch wenn es sie gibt, ich bin da ein Beispiel). Leben in Tübingen insgesamt 85000 Einwohner, wovon knapp 30000 studieren, wirkt sich dies negativ auf die Geburtenrate aus. Allgemein werden in ländlichen Regionen mehr Kinder geboren als in Städten. 


Es liegt teils auch die Vermutung vor, dass sich die Religion und der familiäre Zusammenhang auf die Geburtenrate auswirken. Als Kinderparadies wird der Landkreis Cloppenburg bezeichnet. In einem Interview las ich aber auch, dass hier die Mutter als Familienmanagerin noch wertgeschätzt wird. Ein Volksvertreter des Landkreises meint, dass Frauen hauptsächlich arbeiten gehen, um Lob und Anerkennung zu bekommen. Und man deshalb auch den Wert der Familie wieder höhergewichten sollte. Würde dadurch mehr Kinder geboren werden? 

Ein weiterer Grund könnte auch die Wertschätzung von Männern sein. Oftmals lese ich, dass der Lohn eines Mannes wieder zur Familienernährung reichen muss. Und dass dieser, falls es zu einer Trennung von der Familie kommt, trotz Vollzeitstelle nicht auf Hartz4-Niveau leben darf, weil er weiterhin die Versorgung seiner Kinder garantiert. Würde eine Reform des Scheidungsrechts und die Lohnerhöhung (egal ob Mann oder Frau) zurück zum Alleinverdiener die Geburtenrate erhöhen?
Eventuell sind auch die hohen Kosten in einer Stadt (Miete, Lebenshaltungskosten) ein Faktor für die niedrigere Geburtenrate als auf dem Land. Sich in München eine Wohnung für eine Familie zu suchen stelle ich mir weder einfach, noch günstig vor. 

Die Anforderung der Mobilität und die Fragmentierung der Familie könnte sich ebenso negativ auf die Geburtenrate auswirken. Unsere Eltern wohnen lediglich 30 Kilometer entfernt, doch arbeiten sie alle. Es bedarf eines höheren Managements als noch vor einigen Jahren, als die Familie in einem Dorf wohnte und die Kinder gemeinsam aufziehen konnte. 

Ein weiterer Faktor sind die erheblichen Kosten, welche Kinder verursachen. Kinderbetreuung, Nahrung, Spielsachen, Kinderkurse, Kleidung, Krankenversicherung,...  Nicht jeder kann und / oder möchte sich dies leisten. 

Wie seht ihr das? Ab wann ist man kinderreich, an welchen Faktoren müsste man arbeiten, damit die Geburtenrate steigt oder hängt es tatsächlich nur von der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ab? 

Herzlichst, eure Ephrata


Schnittmuster: LimeLemon in Größe 98 aus der Ottobre 01/2014
Stoff: LemonDots von Lillestoff und hellblaues Bündchen

Das Nähen ging mir richtig flott von der Hand. Seitdem ich meine geerbte Overlock richtig eingestellt habe, bin ich wesentlich schneller. Eigentlich dachte ich die Tunika wird sich als komplexes Schnittmuster darstellen, mit all den Falten an Rückenteil, Vorderteil und Ärmeln. Aber es ging einfacher als ich dachte und dass sogar, oh holdes Glück, ohne wirklich die Anleitung zu lesen. Was zwar schief gehen kann, aber dieses Mal habe ich es dem Schnitt angesehen. Vielleicht lernt man das immer mehr durch die Näherfahrung. Meiner Kleinen ist die Tunika viel zu groß, so trägt sie es als Kleid bis sie sicherlich 4 Jahre alt ist. Auch praktisch!

Quelle: "Familien in Deutschland: Hier ist Deutschland Kinderland" von Donya Farahani auf Spiegel Online, Zugriff am 15.08.2015 (Schon lange geplant, ich werde auch weiterhin familienpolitisch unterwegs sind, mit vielen Ausflügen - deshalb komme ich nicht zum Bloggen!)

Ab damit zu Freutag, Kiddikram und Meitlisache!

Sonntag, 13. September 2015

Simplify your fabric! [Platz schaffen für den guten Zweck]

Eigentlich ist es ganz simpel. Ich stelle eine kurze Frage, ihr beantwortet sie innerlich mit Ja. Und macht was daraus. Oder auch nicht.

Gerichtet ist es wie bei der letzten Aktion an die kreative Bloggerszene, an die DIYler, egal ob Strickende, Häkelnde, Nähende Damen, Männer oder Kinder. 


FRAGE: Habt ihr Reste? Also Stoffreste, Wollreste? Etc? Und was macht ihr daraus?

ANTWORT: Warten bis ich die x-te Mütze nähen kann oder sie mal für eine Tasche benutze oder sonst was. So bin ich auch. Sie liegen herum. Okay mittlerweile nur nicht mehr, denn ich habe für diesen Post natürlich etwas vorgearbeitet.


Wie ja alle wissen, gibt es in Deutschland ein riesiges Aufkommen an Flüchtlingen. Die meisten haben nur ihre Familie (wenn überhaupt) und das, was sie am Körper tragen dabei (Und ja, dazu können auch smartphones gehören. Ich würde meins auch mitnehmen um Kontakte aufrechterhalten oder Fotos anschauen zu können). Und natürlich eine lange traumatische Geschichte. Gerade die Kinder liegen mir hier sehr am Herz. Nicht auszumalen, wie schlimm das ist. Wenn ich Geschichten auf anderen Blogs lesen steigen mir immer die Tränen in die Augen.

In Deutschland gibt es eine große Willkommenskultur. Es wird gesammelt, was es gibt. Kleidung, Schuhe, Wohnaccessoires, Wohnungen... Und das ist wunderbar. Auch ich habe aussortiert, fand es aber auch irgendwie doof den Menschen nur das zu überlassen, was eben gerade übrig blieb. Dabei ist alles in einem einwandfreiem Zustand und wird nicht mehr benötigt. Oder wir besaßen es in gefühlter dreifacher Ausführung. 

Bei meinem Projekt nutze ich auch nur Überbleibsel.  Leider. Aber vielleicht gibt es ja ein paar Menschen / Händler / Hersteller, welche Stoffe sponsern möchten oder auch Schnittmuster?! Das kann man natürlich auch machen.

PROJEKT: wir machen das, was wir gut können, was uns am Herzen liegt, investieren Zeit und nähen, stricken, häkeln aus Reststoffen. Und zwar, was man brauchen kann, was der Stoff, die Wolle noch herausspringen lässt. Für kleine Projekte gibt es zum Beispiel ganz gute Schnittmuster für Beanies, Loops, andere Mützen, Socken, etc. Die Größe ist egal (Eine Ideensammlung findet ihr hier im Post. Gerne erweiterbar). Gebraucht wird von Baby bis Erwachsenen. Der Zeitaufwand ist gerade für eine Mütze minimal und man kann ja eine kleine Massenproduktion entstehen lassen. Und dafür halten die Kinder und Erwachsenen wirklich was Einzigartiges, Eigenes in den Händen. Etwas, was nur ihnen gehört und für sie persönlich gemacht worden ist.


Schnittmuster - Beispiele (alles Freebooks, aber nur für Näherinnen, da ich persönlich nicht stricken kann | Freebooks, damit ihr nicht noch zahlen müsst, sondern wirklich nur Vorhandenes investieren könnt).
- Beanie für Erwachsene von Hamburger Liebe. Größen 46-56. Benötigt sind laut Angabe circa 40cm Jersey. Dort gibt es auch eine Anleitung für Loops für Erwachsene.
- Beanie für Kinder. Ich greife da gerne auf MamaHoch2 zurück. Größe 39-55cm Kopfumfang.
- Lätzchen für Babys von Hamburger Liebe. Hier braucht ihr Oberstoff (Popeline, Jersey) und Unterstoff (Frotee) sowie Bündchen. Und natürlich einen Druckknopf.
- Lätzchen für Babys von KreativLaborBerlin
- Haarbänder von Hamburger Liebe
- Loops
- Handschuhe für ganz Kleine von Farbenmix.
- Handschuhe für 2,4 und 6 jährige bei Pattydoo.
- Socken findet ihr bei Cherry Picking.

Einen Zeitpunkt, wann es fertig sein muss gibt es nicht. Warum auch? Es gibt genügend Flüchtlinge, und es kommen immer mehr. Ich habe es so gemacht, dass ich jeden Abend eine Kleinigkeit genäht habe. Diese gebe ich noch vor unserem Urlaub ab (Bei der Kleiderkammer) und danach werde ich hoffentlich immer noch abends eine Stunde investieren können. Wenn der Alltag langsam wieder losgeht. Aber es sind immerhin schon ziemlich viele Beanies in unterschiedlichen Größen für Kinder entstanden.

Um den Verteilern der Kleidung nicht noch eine Last aufzutragen, könnt ihr natürlich Größenlabels, Plotter Dateien zur Unterstützung in die entstandenen Werke hineinwerkeln. Falls ihr das nicht habt - so wie ich - habe ich hier eine Datei für euch. Diese könnt ihr außen an die Mütze anbringen (bitte nicht annähen) oder ihr sammelt mehrere einer Größe und klebt es dann auf den Karton, die Tüte oder wie ihr es eben transportiert. Hier gibt es die Datei in Visitenkartengröße.
Bitte sicher festkleben, festmachen (Außen: Tesa, Innen: zB mit Kordeln, Büroklammern) ! Hier ein Dankeschön an meinen Bruder, welcher mich entlastet und dieses kleine Helferlein entworfen hat. Und noch eine kleine Anmerkung: bitte noch einmal vor Abgabe alles waschen. Kaum ein Flüchtling hat Zugang zu einer Waschmaschine! Wenn ihr die Stoffe vor dem Nähen in die Maschine stopft, dann reicht das natürlich aus. 


Ich hoffe, es beteiligen sich einige Blogger unter euch. Ich möchte nur eine Idee anbieten, was man machen kann. Es gibt noch so viel mehr. Plündert den Kleiderschrank, den Stoffschrank etc! Eine ähnliche Aktion habe ich letztens bei Carolin von The Blogbook entdeckt. Und ich dachte, Mist die Idee kommt jetzt geklaut rüber, das ist sie aber nicht. Sie kam mir plötzlich, weil viele immer wieder fragen: was macht ihr mit euren Reststoffen?! Außerdem ist der Bedarf innerhalb dieses Jahres gestiegen und seitdem bestimmt wieder einige Stoffberge von euch auch. Von mir auf jeden Fall.
Weitere Inspirationen findet ihr bei #BloggerFürFlüchtlinge oder auch in euren Kommunen (ich habe bei der Diakonie angefragt und bekam eine positive Rückmeldung. Sie sind dankbar für jede Hilfe, solange sie keinen Verwaltungsaufwand haben. Eventuell gibt es im Social Media auch Gruppen für eure Gemeinde, bei uns z.B. "Refugees, welcome to Pforzheim").

Herzlichst, eure Ephrata

Eine ähnliche Aktion gibt es derzeit auch: Sew a smile. Hier werden Taschen genäht.
Falls jemand von euch jetzt denkt, da mache ich mit und kommt zufälligerweise aus dem Raum Dresden. Dann helft doch bitte Romina bei ihrer Aktion "Mütze mit Herz". Gleicher Kontext mit etwas Zeitdruck. Hier findet ihr einen Aufbügler: drei Euro gehen direkt an die Aktion #BloggerFürFlüchtlinge, und ihr bezieht Stellung. Ich werde dort wohl auch noch einen bestellen.

Ansonsten schaut mal bei Rums vorbei. Muddi sammelt dort auch viele Links! Danke hierfür.


Freitag, 11. September 2015

Von Unterschieden und Vergleichen.





Vor einigen Wochen las ich von einer norwegische Studie zum Thema "so unterschiedlich sind Jungs und Mädchen mit drei Jahren". Und auch wenn das Ergebnis, das Mädchen weiter als Jungs sind innerlich bestätigen kann, mag ich diese Art von Vergleichen nicht. 



Ich muss ehrlich gestehen, dass ich anfangs, trotz der inneren Sicherheit, dass Sophie sich hervorragend entwickelt, vor jeder U-Untersuchung ein wenig mit der Angst kämpfte. Ist alles in Ordnung mit ihr? Kann sie bereits alles, was sie sollte? Was, wenn der Arzt die ein oder andere Auffälligkeit bemerkt? Am meisten machte ich mir wegen ihres Gewichtes Sorgen. 10 Kilo sind für ihr Alter immer noch das untere Ende der Skala, und das bei einer überdurchschnittlichen Größe, aber da sie schon immer so war, haben wir dies alle mittlerweile akzeptiert. Wie soll ein Wirbelwind auch Speck ansetzen?! 


Doch was mich an diesen Vergleichen nervt, ist, dass zwar die individuelle Entwicklung jedes Kindes betrachtet wird, aber auf dem Papier sieht alles trotzdem merkwürdig aus. Zwei befreundete Mütter von mir haben Kinder, welche erst mit 2,5 anfingen zu sprechen, dafür schon weit hüpfen konnten, was keine Anforderung im Untersuchungsheft ist. Doch als das eine Kind dann anfing zu sprechen, waren es nicht Ein-Wort oder Zwei-Wörter-Sätze. Nein, es waren vollständig und grammatikalisch einwandfreie Sätze. Und trotzdem steht auf dem Papier, dass es in dem Alter hintendran war. 


Ich finde es zwar absolut korrekt, dass man Kinder untersucht um eventuellen "Fehlentwicklungen" schnellstmöglich entgegenzuwirken. Aber schnellstmöglich bei einer Untersuchung pro Jahr ist auch irgendwie Schwachsinn. Und meist merken aufmerksame Eltern doch selbst, wenn etwas nicht stimmt. Intuition nennt man das. 


Dass Kinder in einem solch frühen Alter verglichen werden, passt natürlich perfekt in unsere Leistungsgesellschaft, welche ich mittlerweile als zu konsequent umgesetzt empfinde. Denn ist es nicht egal, ob ein Kind mit zwei oder drei sich für das Töpfchengehen interessiert, oder ob es perfekt mit Messer und Gabel essen kann (in anderen Ländern essen sie immer mit den Fingern, oder mit Stäbchen). Ob es nun ruhig oder laut ist und vielleicht eher introvertiert oder besser sozial integriert. Kann man Kindern nicht wieder Zeit für sich geben und für ihre Entwicklung? Muss man sie immer in eine Richtung drängen, sodass sie sich perfekt in gewünschte Normen und Werte eingliedern? Ihnen Freude beim langsamen oder schnellen Selbstentdecken lassen? Ich bin der Meinung, dass auch vermeintlich "langsamere" Kinder (hier: Jungs) die Welt auf ihre Art kennenlernen. Und vielleicht sind sie irgendwo ja auch schneller als die Mädchen. Nur hat man eben genau an diesem Punkt nicht geforscht?! 


In die gleiche Kategorie passt meiner Meinung nach einer der Top-Baby-Ratgeber "Ohje, ich wachse". Auch ich habe es mir auf Empfehlungen hin gekauft. Bereut habe ich es erst nach dem fünften Schub. Als mein Kind noch nicht an Geländern lang laufen konnte und auch keine ersten Worte wie Mama und Papa sagte. Und das, obwohl sie mit fünf Monaten krabbelte und mit 10 die ersten Schritte wagte. Mit 18 Monaten anfing zu blabbern und mit 21 schon Lieder mitsang (in Babysprache). Nicht perfekt, aber eben doch recht weit für ihr Alter. Und dieses Buch schaffte es mir den Glauben an mich als Mutter und an die positive Entwicklung meiner Tochter zu rauben. Obwohl ich dankbar war, zu wissen, dass sie eventuell nur in einem Schub steckt und deswegen alles wieder einmal auf dem Kopf steht. Dass es normal ist, dass sie mir dann eben Tage bis Wochen auf den Keks geht. Ganz so schlimm war das Buch doch nicht, aber ich war fröhlich, dass ich es dann in eine Bücherei-Telefonzelle stecken konnte. Vielleicht hilft es jemand anderem besser als mir. 


Was ich dagegen von Herzen weiterempfehlen kann ist der Film "Babys". Dieser zeigt die gleichen Entwicklungen von Kindern weltweit und unter vollständig unterschiedlichen Gegebenheiten auf. Dass die Kinder alle laufen und sprechen lernen, aber alle auf ihre Art und Weise und zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Und dass die Erziehung sich unterscheidet und sich trotzdem aus allen Babys wunderbare individuelle Kinder entwickelt haben. Trotz diverser Unterschiede sind wir uns vielleicht doch alle ähnlicher als wir denken, auf individuelle Art und Weise*. 

Herzlichst, eure Ephrata 


Schnittmuster: Ballonkleidchen Marie von FeeFeeFabrics in Größe 98 / 104
Stoffe: Oakley Owl, Oakley Owl Kombi und Flowers 'n' dots Kombi von Lillestoff
(Schmuck zieht sich die Kleine selbst an, die Leggings ist nicht selbst genäht)

Quelle: "Kindergarten-Studie: So weit sind Mädchen Jungen voraus" auf Spiegel.Online, veröffentlicht am 17.08.2015

Das Kleid lag hier schon eine ganze Weile herum. Jetzt endlich habe ich es fertiggestellt. Irgendwie wollte ich mich vor dem Ballonrock drücken. Da und dort raffen und hier und da. Als Anfängerin hatte ich etwas Panik davor. Nun, da der Kopf frei ist und der Herbst naht und das Kind sich auch mit großen Schritten der Kleidergröße 98 nähert, galt es als Muss dieses Kleid zu vollenden. Farblich und vom Muster her gefällt es mir super. Und auch den Schnitt mag ich sehr. Eigentlich war es dann doch nicht so schlimm, bis auf den Stoffverbrauch, welchen man nicht unterschätzen sollte. Deshalb bleibt es wohl bei einem solchen Kleid pro Größe. 
Diese Woche konnte ich noch kein Outfit, welches ich genäht habe, posten. Dabei habe ich schon seit Dienstag Zeit. Irgendwie hat sich hier so viel angesammelt, dann gingen ständig Dinge kaputt und Reparaturen waren angesagt. Ich habe hier noch einiges auf Lager, aber ich glaube ich bekomme gar nicht alles auf die Reihe - was soll's. Weil ich trotzdem noch diese Woche zurück bin ist heute Freutag. Und mit dem Rest geht es zu Meitlisache, Kiddikram und IchnähBio.

*(Den letzten Satz darf man gerne auch auf alle anderen Bereiche des Lebens anwenden. Zum Beispiel auf Flüchtlinge. Wir sind alle eins: Menschen!)