Auf Stern.de gibt es eine Artikelserie, welche sich mit auswandernden Familien und ihren Erlebnissen beschäftigt und auch auf Spiegel Online bloggt alle paar Wochen eine junge Familie, welche durch die Welt reist, in ferne Länder und von dort berichtet. Auch wir kennen einige Familien, welche ihre Kinder zum Beispiel nach Frankreich oder Papua Neuguinea mitnehmen, welche wir sehr bewundern (vor allem natürlich die sechsköpfige Papua-Neuguinea "Mannschaft"). Denn dort müssen sich Eltern und Kindern auf ganz andere Systeme einstellen. Sowohl die Frage, wie geht der Staat mit Kindern und Familie um? Und wie die Gesellschaft. Ich habe geplant, einige Bekannte von uns oder aus dem Web danach zu befragen, wie es dort politisch / gesellschaftlich / ökonomisch / persönlich für Familien aussieht, aber bis die ersten Gespräche auf dem Blog eintrudeln, werde ich den Bericht von Stern.de adaptieren.
"Vier Personen, vier Sprachen: Wenn Susann Salzbrenner sich mit ihrem Mann und den gemeinsamen Kindern unterhält, erklingt eine Mischung aus Deutsch, Portugiesisch, Französisch und Englisch. Sie selbst ist Deutsche, ihr Mann Brasilianer, die Kinder sind zwar in Kopenhagen geboren, wachsen aber nun in Frankreich auf." - Deshalb befragte Stern.de die Familie nach Unterschieden zwischen Frankreich und Deutschland.
Zu meiner Verwunderung findet Salzbrenner "Deutschland kinderfreundlicher" als die grande nation. Und auch die Mutterrolle beziehungsweise die Frauenrolle variiert zwischen den beiden Ländern erheblich. Ich werde dies im Folgenden punktuell abarbeiten, damit der Beitrag nicht zu lange wird und weil ich hier bald ein weiteres Gespräch zur Thematik "Frankreich und Kinder / Eltern" veröffentlichen werde.
(1) im Bezug auf (öffentliche) Einrichtungen sieht Salzbrenner Deutschland als fortschrittlicher / kinderfreundlicher an als Frankreich. Dies umfasst Hochstühle, Stillmöglichkeiten, Spielplätze, Wickeltische, etc.
(2) in Frankreich gibt es nur drei Monate Mutterschutz, danach geht es zurück in die Vollzeitstelle
(3) die öffentliche Kinderbetreuung in Frankreich ist ab dem dritten Jahr kostenlos (ab der École Maternelle)
(4) die Mutterrolle in Frankreich setzt die Prioritäten beim Frausein, dann Mutter. In Deutschland ist man ihrer Meinung nach immer erst Mutter.
(5) die Kinderbetreuung ist nach den drei Monaten Mutterschutz in verschiedenen Formen (Kindergarten, Tagesmutter, Einzelbetreuung) gewährleistet. Es gibt aber im Vergleich zu Deutschland keine auf das Kind abgestimmte Eingewöhnung, lediglich einen Tag, an welchem man dem Kind alles zeigt.
(6) Eltern in Frankreich sind streng und geben kurze Anweisungen. Kinder werden nicht wie kleine Könige behandelt, die Eltern geben den Ton an.
(7) französische Eltern sehen den Staat in der Pflicht, bei der Kindererziehung zu helfen. Der Beruf wird weniger aufgegeben als deutsche Mütter dies handhaben.
(8) während der Schwangerschaft, rauchen und trinken die Frauen auch mal Alkohol
(9) in Frankreich wird weniger öffentlich und voll gestillt (dies liegt auch an der Vollzeitstelle). Wenn eine Frau dies macht erntet sie gerne auch mal kritische Blick.
Zusammenfassend meint Salzbrenner, dass "sich vielleicht viele Deutsche auch gar nicht
über den Luxus an Möglichkeiten für das Elternsein bewusst, den sie in
Deutschland haben und den es in anderen Ländern nicht gibt". Wie seht ihr das? Da ich mehrere und andere Ansichten von Frankreich auch kenne, werde ich dieses Mal nicht gleich ein Fazit ziehen - denn es ist die Meinung einer ausgewanderten Frau.
Herzlichst, eure Ephi
Schnittmuster: Lady Mariella von Mialuna
Stoff: Ringeljersey moos / oliv von Lillestoff
Quelle: "Wenn Familien auswandern: Was wir von französischen Eltern lernen können" von Viktoria Meinholz auf Stern.de, Zugriff am 20.07.2015 (Siehe hier!)
Ab damit zu CreaDienstag!
PS: Gerade eben wurde das Betreuungsgeld gekippt, meine Meinung dazu werdet ihr sicherlich noch diese Woche lesen!
Das es solche Unterschiede gibt war mir echt noch nicht klar. Danke für deinen Bericht und die Aufklärung
AntwortenLöschenHallo Sabrina,
AntwortenLöschenGerne doch. Beim recherchieren lerne ja auch ich dazu! Da kommen noch mehr Berichte in der Reihe.
Liebe Grüße,
Ephrata