Mittwoch, 29. Juni 2016

Der Weg zur perfekten DIY-Hochzeit!

Bevor ich nun mit meinen ganzen Anleitungen, Ideen und Tipps um die Ecke komme, dachte ich, schreibe ich erst einmal auf, was eine "perfekte" DIY-Hochzeit ausmacht. Ich kann nur sagen, wie es bei mir war, wem ich es empfehle diese Projekte überhaupt anzugehen und was ihr unbedingt dazu benötigt. Danach versuche ich meine Anleitungen wöchentlich hier zu präsentieren, und auch dazu Tipps und Tricks zu geben. Achtung: das meiste hier sind Handybilder, es dauert noch circa zwei Wochen bis ich Fotos des Fotografen etc bekomme.

Alle Desserts und Torten sind selbstgemacht. Der Topper ist von "Lucky You", unsere Accessoires von "Noni Mode"

1.) Du solltest ein DIY-Typ sein!
Wem basteln, nähen, werkeln überhaupt nicht liegt, der benötigt auch keine DIY-Hochzeit. DIY-Hochzeiten bzw. Hochzeiten sollten allgemein deinem Typ und auch dem deiner Gäste entsprechen. Bist du zum Beispiel eher vermögend und es gewöhnt in einer Limousine herumgefahren zu werden, dann werden deine Gäste dies von dir erwarten. Überlege eher, ob du ein paar Elemente, die selbstgemacht sind, einbringen möchtest. Ansonsten lasse es lieber.

2.) Du solltest Zeit haben.
Für eine DIY-Hochzeit solltest du sehr viel Zeit haben. Natürlich kommt es immer darauf an, wie viele Projekte du umsetzen möchtest, aber insgesamt benötigt es eben mehr Zeit eine Wimpelkette zu nähen als sie zu kaufen. Gebe dir für deine Projekte Zeit. Manche benötigen weniger, andere sehr viel. Plane den Einkauf, die Überlegungen ein und auch Fehler in der Umsetzung sowie andere Pannen. Plane circa 1-2 Projekte pro Woche. Wenn du ganz eifrig bist, schaffst du auch manchmal 1-2 Projekte pro Tag. Andere benötigen dafür über eine Woche, da Absprachen getroffen werden müssen. Ich bin sicher, wer ein DIY-Typ ist, kann normalerweise auch seine Zeit gut einteilen.

Liebe zum Detail. Design: Philipp Conrad

3.) Suche dir DIY-Freunde.
Nichts ist schlimmer als alles alleine zu machen. Manchmal funktioniert das auch nicht so richtig alleine oder eine Aufgabenteilung ist von Vorteil. Ich hatte ein bisschen Hilfe, was ich in den Momenten sehr genossen habe und wofür ich sehr dankbar bin. Man nehme eine Dame, die zuschneiden und bügeln kann, einen Grafikdesigner und jemanden, der das Holz zuschneidet. Ansonsten kann man ganz kleine Aufgaben auch an die Nicht-DIYler verteilen: geradeaus schneiden kann jeder. Nehmt Hilfe an. Aber beachtet, dass der Großteil immer noch an euch hängen bleibt.

4.) Finde ein Motto.
Nichts ist besser als ein Motto, denn dadurch kann man sich vielerlei Ideen kreieren. Außerdem hat man immer ein Konzept, an welchem man sich ranhangeln kann. Überlegt, was zu euch als Paar passt, ob ihr mehr Gegensatz oder Gemeinsam seid, ob ihr gleiche Hobbys habt. Unser Motto entsprang aus dem Grundsatz: Gegensätze ziehen sich an. Daraus entwickelten wir das Thema "süß-sauer", das Farbschema und auch vielerlei Kleinigkeiten. Eine wahre Erleichterung. Mindmapping ist also angesagt. Haltet euch auch an das Motto, ständiges Durchbrechen sorgt für Unstimmigkeiten und verwunderte Gäste.

Unser HangoverKit als Gastgeschenk und viel Papeterie (Design: Philipp Conrad)

5.) Finde ein Farbschema.
Aus dem Motto entwächst oft das Farbschema. Teils sogar mit Muster. Ihr liebt PinUp total, da bietet sich rot-schwarz-weiß an, das Thema Zirkus oder auch Alice im Wunderland lässt kunterbunte Mischungen entstehen, Urban Djungle eher grün-grau, eine Scheunenhochzeit kann pastellig oder vintage (also geerdet) enden. Falls ihr kein Motto habt, könnt ihr euch einfach ein einheitliches Farbschema aussuchen, das wirkt ansprechend und freundlich. Bedenkt aber, dass ihr nicht immer den gleichen Farbton erhaltet. Bei uns war es mit Mint teils ganz schön kompliziert, und so haben wir auch hellblaue oder türkise Elemente einfließen lassen. So lange es nicht überhand nimmt und in das Farbschema passt, ist dies auch okay. Weiß geht übrigens bei einer Hochzeit als Kombination immer! Außer ihr macht eine Gothikhochzeit!

6.) Sammle Ideen. Liebe zum Detail!
Viele Dinge, die ich umgesetzt habe, gibt es natürlich schon. Manche kann man auch kaufen. Ganz sicher. Und ich habe auch ein wenig gekauft, wie zum Beispiel unsere Autodosen (die dann Dank ausfallenden Autokorsos in den Weiten des Kofferraums verschwanden, Handmade by "Deborina") oder unserem Caketopper. Ideensammlungen kannst du zum Beispiel ganz einfach auf Pinterest entdecken. Für mich war das in erster Linie meine Inspirationsquelle. Gerade in den USA oder England ist man, was das Heiraten angeht, immer eine Nase Trend voraus. Viele der Details, die ich umgesetzt habe, sind also eher "undeutsch". Ein weiterer Tipp hierbei ist, sammle zuerst, setze dann um, und schaue dich nicht ständig um. Eine Woche vorher solltest du wirklich nur noch stöbern, wenn dir sonst langweilig ist. Ja, ich darf da nichts sagen, denn ich habe zwei Abende zuvor noch für die Hochzeit gebacken.

Farbschema mint-gelb mit DipDye-Kerzen und selbstgebauten Kerzenständern.

7.) Setze Prioritäten.
Wenn deine Liste (Ideensammlung) sehr lang ist, dann setze Prioritäten. Was ist für die Gäste wichtig, was für dich, und was ist eher so detailverliebt, dass man es nicht unbedingt vermissen würde. Ich hätte zum Beispiel wahnsinnig gerne eine PimpYourProseccoBar kreiert, was aber im Endeffekt eh egal gewesen wäre, denn unser Sektempfang fand drinnen anstatt draußen statt. Auch hatte ich noch einen Quastenballon geplant, diesen aber zum Aufbau vergessen. Aber: Lass deine Gäste die Liebe zum Detail spüren. Setze es nicht halbherzig um, sondern gib jedem Detail seinen Platz und vollende es.

8.) Nicht alles, was du planst, muss wirklich gemacht werden. Entspanne!
Kurz vor meiner Hochzeit habe ich zu vielen gemeint, ich hoffe, es wird nichts vergessen, sonst würde ich wahrscheinlich traurig sein, weil ich weiß, wie viel Arbeit und Zeit in jedem Projekt steckt. Jetzt habe ich hier eine fertige Ananaspinata liegen, ungenutzte Getränkespender, 200 Wassereis,... Wir haben einiges vergessen und können darüber nur lachen. Das passt zu uns. Versuche an dem Tag gar nicht darüber nachzudenken. Das kannst du auch gar nicht, denn viele deiner Gäste bewundern schon die Arbeit, die in deinen Werken steckt. Ich hätte es nicht gedacht, dass alles so auffällt. Aber zu uns kamen wirklich viele unserer Freunde und meinten, dass es perfekt wäre, so detailliert und voller Liebe. Dass die Party persönlich war und von manchen haben wir 10 von 10 Punkten in allen Kategorien bekommen. Das Rezept: Entspannen und durchatmen, über Fehler und Vergessenheit lachen und einfach Feiern. Sei für deine Gäste da, kümmere dich um sie und bleib locker. Das passt zum Stil einer DIY-Hochzeit.

Die Candy- / Salty- / Cocktailbar zum Selbstabholen. Die Quastengirlanden sind von der "PomPomManufaktur"

9.) Plane Zeit für den Aufbau.
Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen. Aber suche dir Hilfe. Wahnsinnig viel. Plane einen Tag ein und packe Kartons, so als würdest du sie für einen Umzug packen. Nach Zimmern, schön beschriftet. Das hilft ungemein. Auch Listen helfen immer. Das Gefühl des Abhakens und Auspackens (inkl. Wiederentdeckungsfreude) ist wirklich wundervoll. Du erinnerst dich an die stressige, aber wundervolle Vorbereitungszeit. Ein bisschen wie Weihnachten.

10.) Plane Zeit für den Abbau und übe dich in Nachhaltigkeit.
Auch hier gilt wieder einen Tag einzuplanen. Du wirst einiges zurückbringen müssen, einiges wegschmeißen, putzen, etc. Und übe dich im Traurigsein. Vielerlei Kleinigkeiten, wie zum Beispiel dein Gottesdienstpapier wandern direkt in den Müll. Da ist einem schon mal zu Heulen mutig. So viel Arbeit endet in einer Tonne. Was die Nachhaltigkeit angeht: kaufe Dinge, die du auch später nutzen kannst, verschenke Dinge. Meine Pompoms sind gerade auf einem Sommerfest in der Stadt unterwegs, meine Wimpelketten bleiben zum Großteil zuhause bis zum nächsten Sommerfest, die Picknickdecke war gestern mit in der Sonne, und und und. Du wirst dann immer an deinen perfekten Tag erinnert und kannst schmunzeln. Aber hast langfristig eingekauft. Auch Dinge, die du zuhause hast, kannst du schnell für deine Hochzeit verändern. Unser "Lighthouse" wurde zum Beispiel eine Kartenbox. Wir haben uns viele Erinnerungen geschaffen. Werden jetzt noch einiges umsetzen, und freuen uns darauf. So wird aus unseren Photoboothfotos eine große Fotocollage für zuhause.

Unsere Photobooth war der Hit. Die Accessoires und der Hintergrund sind extra auf uns abgestimmt (Design: Philipp Conrad)

Ich muss sagen, ich bin traurig, dass es vorbei ist. Werde immer wieder einen Throwback haben und euch die Anleitungen nun nach und nach zur Verfügung stellen. Das findet ihr dann hier! Ich darf leider nicht mehr heiraten. Aber ich werde noch einige Partys schmeißen und es jedes Mal genauso machen nur mit anderem Motto. Vielleicht sollte ich eben doch Eventmanager werden. Wer weiß. Ich wünsche euch eine perfekte DIY-Hochzeit. Und perfekt ist es, wenn ihr es als perfekt empfindet - mit all den Missgeschicken, all den vergessenen Dingen, vielleicht schlechtem Wetter. Es geht um euch. Denkt daran!

Herzlichst, eure Ephrata

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