Zurzeit wünsche ich mir ein gesundes Ohr. Jedes Jahr trifft es mich einmal. Meine Schwachstelle.
Ist wünschen eine Schwachstelle oder darf man es immer? Oder beides? Ja, beides. Ich habe viele Wünsche. Ich habe hier sogar eine Rubrik über Wünsche: ob für meine Tochter, die Welt, meine Partnerschaft, meine näh- und blogtechnische Entwicklung, die Welt. Schon als kleines Kind wird man gefragt, was man sich wünscht. Was möchtest du zum Geburtstag, zu Weihnachten, später mal werden, wie viele Kinder möchtest du haben,...? Gibt es nie genug?
Wünschen ist großartig. Denn oftmals arbeitet man ihnen entgegen. Also für die Erfüllung dieser. Manchmal treiben sie uns aber in den Wahnsinn. "ich möchte ein pinkes Glitzereinhorn als Haustier haben", "ich möchte der reichste Mann der Welt werden". Wünschen darf man immer. Wünsche sind gut, sie können uns voran bringen, sie können sich aber auch schnell in Luft auflösen. Entweder weil Steine im Weg liegen, oder weil man neue Wünsche entwickelt, oder weil man glücklich ist, mit dem, was man hat.
Wenn ich mir etwas wünsche, ist das oft banal. Brauche ich wirklich den neusten Meter Stoff oder das farblich passende Garn? Muss ich wirklich den neuesten Film im Kino sehen? Kann ich nicht warten? Genügsam sein? Froh sein, dass ich genug zu Essen habe, eine glückliche Familie, ein Bett zum Schlafen?
Inspiration und Genügsamkeit zeigen mir da die "Neuen" in unserem Land. Wenn ich ihnen in der Kleiderkammer begegne, dann dürfen sie maximal 10 Sachen mitnehmen. Danach müssen sie lernen genügsam zu sein. Manche hätten gerne mehr und kommen jede Woche, andere nehmen ein Teil mit, andere kommen selten. Sie werden wählerischer und lernen Dinge zu schätzen, die sie haben. Da schaue ich manchmal mich an und frage mich, ob ich dies nicht auch kann? Dinge schätzen. Ich habe mich letztes Jahr der Simplify Methode angenähert. Dinge zuhause aussortiert, die mir im Weg stehen. Dinge, die bleiben, wertschätzen. Ich habe eine Grenze für Nähtechnisches, und doch überschreite ich sie ständig. Trotzdem ist mein Regal voller Stoff. Teils mit Ladenhütern. Ich habe eine wundervolle Familie und wünsche mir trotzdem hin und wieder Ruhe und Auszeit. Wünschen bedeutet für mich, das Wichtige zu schätzen, aber zu Träumen um offen zu sein für Neues. Und vor Allem Weltfrieden und Offenheit. Teilen zu können. Glücklich zu sein. Ich wünsche mir also was. Ob ich will oder nicht. Und auch wenn Ich wunschlos glücklich bin, wünsche ich mir dann oft was für andere. Merkwürdig oder? Sie hören nicht auf.
Herzlichst, eure Ephrata
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