Vor drei Wochen, kurz vor dem SewAlong, hat mein BaldMann beschlossen, dass ich unbedingt des Esstisch von den Maschinen befreien müsste, damit wir endlich ohne Fäden und Fusseln unsere Mahlzeiten zu uns nehmen könnten. Damit hatte er natürlich recht. Doch die Frage war wohin damit. Und so tauschten wir in einer Vormittagsaktion den Inhalt zweier Regale, unsere Schreibtische und plötzlich sah unser Tisch wieder nach Esstisch aus. An diesem Tag kamen noch meine Basic Regale von Pfalzvilla, sodass ich wirklich Platz für die Maschinen und meinen Werkzeugkasten von Vitra hatte, und sich sonst nichts mehr auf dem Tisch befinden sollte (wenn ich dann mal Ordnung reinbringe in den ganzen Tüddelkram). Deshalb habe ich beschlossen euch ein paar Tipps zu Ordnung zu geben, denn auch sie bringen Ordnung in unsere Schnittmuster. Und so haben wir alles übersichtlich, denn manche #Schlummerschnitte sehen wir einfach vor lauter Papier nicht mehr.
1. Sortiere deinen PC in Schnitt-Ordner, evtl. auch Plottdateienordner
Ich bin da nicht ganz Vorbild, aber das hat auch mit Punkt Zwei zu tun. Denn ein System zu installieren kostet erst einmal viel Zeit. Mein System besteht aus vier Überordnern und den dazu passenden Unterordner. Die Ordner sind erst einmal in die Personen, die benäht werden und Weiteres unterteilt. Wenn ihr nun keine Kleidung näht, aber z.B. Taschen näht, könnt ihr sie auch anders gestalten. Ich gebe hier nur meine Erfahrungswerte weiter. Ich finde es erst einmal übersichtlicher als die Ordner des Designern zuzuordnen oder nach Kleidungsstücken, denn ich weiß immer genau, ob ich für mich oder mein Kind nähen möchte. Weiteres beinhaltet Taschen, aber auch Deko fürs Haus und Festtage. Freebooks werden tatsächlich in die Ordner sortiert. Wenn das Großgerüst steht, kannst du es nach Designer oder wie ich nach Kleidungstyp sortieren. So besteht z.B. mein Ordner aus den Unterordnern: Shirts und Tops / Kleider / Jacken und Cardigans / Hosen,Shorts,... / Röcke / Accessoires. Ihr könnt euch dabei natürlich auch an dem Schlummerschnittezeitplan orientieren.
2. Benenne Schnittmuster um
Ich habe oftmals Schnittmuster, die aus Zahlen bestehen, also nicht erkennbar ist, was sich in der PDF befindet. Bei mir sind Schnitte nun zum Beispiel so benannt: Milchmonster_Sommerkleid. Ist das Schnittmuster als ZIP-Datei erhältlich, entpacke ich es und taufe es um in Milchmonster_Sommerkleid_Anleitung und Milchmonster_Sommerkleid_Schnitt. Besteht aus zu vielen Einheiten, also z.B. Einzelgrößen, lasse ich es als Ordner bestehen und benenne den Ordner um. Nun habe ich eine klare Übersicht. Designer. Schnitt oder Anleitung oder beides.
3. Wenn du einen Schnitt downloadest, dann ziehe ihn direkt in die Ordner, sortiere und benenne um
Das erspart eine lange Sucherei. Und nachher einiges an Arbeit. Wenn du es immer sofort machst, musst du dich nicht alle paar Monate hinsetzen und nachdenken, was du eigentlich alles heruntergeladen hast und was sich in welchem mysteriösen Ordner befindet. Die zwei Sekunden mehr an Arbeit lohnen sich dauerhaft.
4. Downloade sofort
In vielen Onlineshops, aber auch die Downloadlinks von DaWanda, die dir vermittelt werden, beinhalten einen begrenzten Zeitraum und ein numerisches Limit. Also sofort downloaden und dann Punkt Drei folgen. Denn sonst kann es sein, dass du eventuell einen Schnitt später vermisst, das nennt sich dann Eigenverschulden.
5. Auch eBooks via eMail gehören sortiert und auch welche, die in Clouds gespeichert sind
6. Wenn du Probenäher bist, speicher am Ende die aktuellste Version ab und lösche den Rest.
Ich habe manchmal gefühlte 10 Dateien zu einem Schnitt, oftmals mit Datum versehen, aber verstehe nicht mehr, welches nun die "beste" oder "aktuellste" Version war. Also entweder noch einmal nachfragen oder aufschreiben und ganz viel löschen!
7. Wenn dir ein Schnitt nicht passt, lösche ihn und entferne ihn aus dem Schnittmusterordner
Ich weiß nicht, wie ihr eure ausgedruckten Schnittmuster aufbewahrt, ich noch in Ordnern, aber auch diese Aufbewahrungsmöglichkeit sollte "sauber" bleiben. Das heißt: Schnitte, die nicht passen oder gefallen, ganz großzügig löschen. Sie nehmen Platz weg und ersparen später eine längere Suche. Das gilt auch bei Kindern. Die Kleinen wachsen so schnell. Drucke es lieber nach Jahren noch einmal neu aus. Gestalte dann zwei oder mehr Ordner und lass bis dahin Platz im Ordner. Wenn du natürlich gleichzeitig mehr Kinder hast, kannst du auch Unisexschnitte oder bei Gleichgeschlechtigkeit einen Ordner verwenden und den Schnitt in zwei Größen in eine Folie packen.
8. Markiere dir, welches Schnittmuster sich in deiner Klarsichtsfolie befindet
Ich muss oftmals Schnittmuster aus der Folie ziehen, um zu erkennen, um welches es sich handelt. Mittlerweile drucke ich mir das Titelbild aus und stecke es vorne in die Folie. So weiß ich genau, um welches es sich handelt. Übrigens: schreibe ich mir auch alle Notizen auf mein Schnittmuster, wie z.B. die Nahtzugabe und Saumzugabe, aber auch Anzahl der Schnittmusterteile und Co. Ich kann es echt nicht leiden, wenn ich jedes Mal die Anleitung wegen solcher Lapalien öffnen muss, obwohl ich den Schnitt auswendig nähen könnte.
9. Sortiere deine Ordner oder Aufbewahrung
Bisher ist dies bei mir in "Mann", "Kind" und "mich" unterteilt. Das muss ich ändern. Sie sind teils überfüllt. Mir wurde geraten eine Kleiderstange mit Hosenbügeln zu nehmen und daran Schnittmuster mit Klammern zu befestigen. Dies wird ausprobiert. Es gibt aber auch die Möglichkeiten Hängeregister (so sortiere ich meine Flexfolien), in Gefrierbeuteln etc zu splitten.
10. Kaufe nicht zu viele Schnittmuster! Dazu lege ich euch diesen Beitrag ans Herz!
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Ordnungssysteme für Schnittmuster
Ich selbst bin immer noch auf der Suche nach optimalen Ordnungssystemen für Schnittmuster. Deshalb habe ich die Weiten des Internets durchforstet (Ehrlich gesagt: schlauer als zuvor bin ich nicht wirklich). Ich werde euch nun einige Ideen vorstellen - vielleicht habt ihr weitere?
- Ordner, die ihr nach Personen sortiert und in denen ihr Schnittmuster in Klarsichtsfolien unterbringt. Vorne drauf ein Cover oder aussagekräftiges Foto, damit ihr wisst, was sich in welcher Folie verbirgt. Ist der Ordner überfüllt, sortiert es nach Kleidung.
- Registermappen, in welche ihr Schnittmuster ähnlich unterbringt wie Ordner
- Schnittmuster pro Einzelteil lochen und mit einem Plastikring die Stellen verstärken. Mit Geschenkband durchfädeln und aufhängen. Vorteil: sie werden nicht geknickt.
- Ähnlich zu letzterem: Klammern und diese durchfädeln.
- Gefrierbeutel mit Zipper nehmen und darin die Schnittmuster aufbewahren. Auch diese lassen sich teils aufhängen.
- Schnittmuster in Hängeregister unterbringen. Oben beschriften. Wie zum Beispiel hier.
Ich glaube aber auch hier gibt es keine optimale Lösung. Sie nehmen Platz weg und sind unhandlich. Vielleicht boomt auch deshalb das Angebot zu Papierschnitten in A0 mit den vorbereiteten Hüllen. Ich habe euch als Inspiration meine PinterestPinnwand ein wenig geordnet. Darin sind auch einige Beispiele. Aber vielleicht könnt ihr mir einfach eure zeigen? Oder seid ihr da auch klassisch unterwegs?
Ich habe nun auf jeden Fall noch einen weiteren Schnitt unterzubringen. Das Maxi-Sommerkleid von Milchmonster stellt meinen #Schlummerschnitt Nummer Drei dar und ich verlinke mich damit zur
Wochenaufgabe von NeedleOwl. Diese Woche sollen wir nämlich
Kleider nähen, natürlich sommerlich. Und da ich wahnsinnig gerne Maxikleider trage, war für mich sofort klar, es wird dieses. Die Farbtöne sind natürlich gewagt, aber ich mag es sehr. Ich war schon immer ein Froschgrünmensch und finde als Stadtpflanze kann ich diesen Sommer auch eine gute Figur machen. Grün fehlt ja bekanntlich in der Pforzheimer Innenstadt, vielleicht frische ich so die Tristesse auf und werde in einen Pflanzenkübel gestellt. Zum Schnitt gibt es nicht allzu viel zu sagen. Ich mag die Schnitte und Anleitungen von Milchmonster sehr und bisher ist keiner aus meinem Ordner hinausgeflogen. Stattdessen habe ich sie alle mindestens zweimal genäht. Das steht bei Schnitten für den Designer. Ich finde es super, dass Antonia genaue Angaben gibt, wie man den Schnitt auf Maß anpassen kann und welche Variationen möglich sind. Ihre Anleitungen sind immer sehr strukturiert und sehr anschaulich. Als Anfänger war sie mir eine große Hilfe und auch heute ist sie eine meiner Lieblingsdesignerinnen. Ihre Schnitte ziehe ich eigentlich sehr oft aus dem Kleiderschrank, weil ich mich darin wohl fühle. So wohl auch beim Sommerkleid. Ich fühle mich weiblich, aber nicht eingequetscht, sondern so, dass ich weiß, meine Silhouette ist gut in Szene gesetzt. Umspielt, anstatt gefangen.
Herzlichst, eure Ephrata
Schnittmuster: Sommerliebe von Milchmonster
Stoff: Dreamy Plants von Lillestoff
Ab damit zu
Ich-näh-bio,
Rums und den
#Schlummerschnitten.