Dienstag, 19. Juli 2016

Ein bisschen Glitzer und nachdenkliche Worte

Ich möchte euch heute das Hochzeitsoberteil für die Hochzeit zweier ganz lieber Menschen zeigen. Das Shirt habe ich schon für unsere Hochzeit genäht, dazu gab es dann einen Tüllrock und fertig ist das Kind. Dazu einen etwas nachdenklichen Text. 


Als ich mich relativ spontan in meine alte Kreisstadt Calw (Hermann Hesse Stadt) machte und innerlich auf mein Bloggertreffen mit vier wunderbaren Mädels machte, las ich endlich mal wieder ein Buch auf meinem eBook-reader. Happiness Project heißt es und fragt mich bitte nicht, worum es die ersten 15% des eBooks ging. Ich komme kaum zum Lesen von Büchern, wenn mache ich es intensiv oder doch so, dass ich nach Kommasetzungs- und Rechtschreibungsfehlern suche. Wenn ich eBooks lese markiere ich mir prägnante Sätze. Beim Happiness Project sind das dann Hilfsmittel, die meine Einstellung und damit wohl mein Leben im Allgemeinen positivieren sollen. Zum Beispiel, sich vom Alten zu trennen ähnlich simplify your life oder selbst machen bevor man schlecht über andere denkt und sie vollnörgelt (Ja ich versuche mich auch darin!). Aber hauptsächlich stach mir ein Satz ins Auge, der so klang wie "als Mensch braucht man Wachstum, um glücklich zu sein". Ja, man könnte dies auch als kapitalistisch angehaucht empfinden. Aber es stimmt. Zumindest bei mir. Ich suche nach ständiger Fortentwicklung und stecke Rückschläge schlecht weg, aber noch schlimmer ist dieses Stehenbleiben. Auch blogtechnisch gesehen. 


Die letzten Wochen kam wenig von mir. Erst die Hochzeitsvorbereitung, dann die Hochzeit, dann die Nachbereitung. Ich habe vieles zu verbloggen oder viele fertigen Werke, aber mir fehlt die Muse. Das war vor einigen Wochen noch anders. Kein Tag verging, an dem nicht einer von unserer Familie davor bzw dahinter stand. Kein Tag verging ohne fertiggestellte Probenähwerke und täglichen Blog- und Facebookbeiträgen. Es nahm teils überhand, dieses Wachstum, stimmte mich glücklich... Teil einer großen Familie zu sein, mit manchen stets von einem zum nächsten Probewerk zu hopfen. Aber kurz vor der Hochzeit empfand ich dann ein Loch und danach spürte ich, wie nervenaufreibend es teilweise war. Ich habe mich bzw uns als Familie beobachtet und mich dann doch wieder für das "kleine" entschieden. Dank dem Bloggertreffen auch nochmal bewusst. Es gibt meine Familien, die Stammteams und trotz dass man nicht bei jedem Treffen dabei ist, weiß man im Notfall sind sie da. Es gibt die Familien, in denen man das kleine schwarze Schaf ist, dabei sein "muss" und irgendwie trotzdem abseits sitzt und in manchen fühlt man sich einfach auch nicht so 100% sich selbst. Das soll jetzt niemanden angreifen. Aber ich gehe bewusst einen neuen Weg. Von ein, zwei Teams habe ich mich getrennt. In einigen verbleibe ich weiterhin. In meinen Familien. Denn in ihnen wachse ich und wachse mit manchen Menschen zusammen. Es gibt Nähschwestern. Und Liebe darunter. 


Es gibt einen neuen Weg, den ich beschreiten werde. Und ich bin gespannt auf die Zukunft. Mein erster Weg ist, langsamer. Reduktion. Aber Intensivierung. Die Liebe zu finden. Der zweite Schritt ist, wachsen am Können bzgl Material, Schnitten, Korrektur, aber auch der Leidenschaft zum Blog. Fotografie und Texten. Der dritte ist, das zu machen, was ich wirklich will, nicht aus dem Gefühl heraus zu müssen. Denn deshalb fiel die Leidenschaft auch wieder herab. Der vierte ist. Ich wachse anders. Manche wissen es. Meine Nähschwestern. Ich habe eine Vision. Sie ist nicht einfach zu verwirklichen. Das Leben ist nicht einfach, es hat Tücken. Aber, es gibt Liebe. Überall, wo das Nähen ist, ist auch Liebe und Leidenschaft.

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